
Als ich mit dem Backen von Macarons begonnen hatte, konnte ich ja nicht ahnen, wo hin es mich führen würde.
Wenn ich an meine ersten Macarons aus italienischer Meringe denke, die ausgesehen haben wie grüne Maulwurfshügel, muss ich echt lachen.
Und heute gibt es sogar ein Macarons Buch, auf dem mein Name steht. Echt krass!!
Trotzdem gibt es immer Neues zu entdecken und die Technik zu verbessern oder zu vereinfachen.
Für die italienische Meringe habe ich mir neulich bei Raymond Blanc einen einfachen Trick abgeschaut.
Er gibt Mandeln, Puderzucker und Eiweiß zusammen in den Blitzhacker und verarbeitet alles zu einer Paste.
Der Vorteil liegt auf der Hand, das ungeliebte sieben fällt weg.
Gut, in dem Filmchen schüttet er auch eine unbestimmte Menge Zucker und Wasser in einen Topf, kocht das ganze auf und gibt es zum nicht abgewogenen Eiweiß in die Küchenmaschine.
Ein Thermometer für den Zuckersirup benutzt er auch nicht.
Ein wahrer Künstler und dann erzählt er noch davon, wie sehr er Patissiers bewundert und das es eine große Kunst ist Macarons zu backen, also perfekte.
Als Krönung spritzt er dann noch freihändig Herzchen auf, perfekt natürlich.
Ok, was stimmt jetzt nicht an diesem Film?
Ich schlage vor, du wirfst einen Blick auf mein Grundrezept für Macarons aus italienischer Meringe und findest es heraus.
Kleiner Tipp, der Trick mit der Mandelpaste funktioniert wirklich.
Und nein, ohne abzuwiegen und genauem Thermometer funktioniert es nicht.
Ok, jetzt habe ich es doch verraten … aber diese Herzchen freihändig aufzuspritzen … ich versuche es jedes Mal und jedes Mal sehen sie aus wie stylishe Designer Teilchen mit schicken Rundungen aber nicht wie Herzchen.
Huch, jetzt wollte ich doch glatt meinen Stift aus der Hand legen und dir schöne Pfingsten wünschen …
Dabei fehlen ja noch die neuesten Rezepte.
Späßle gemacht …
Ich bin ja total Blütensüchtig <- seltsamen Wort <- aber anders kann ich es nicht nennen, seit ich im letzten Jahr Macarons mit Holunderblüten-Ganache gemacht hatte.
Dieses Mal gibt es Macarons mit Fliederblüten-Ganache und sie machen nicht weniger süchtig.
Nie hätte ich gedacht, dass Flieder so lecker schmeckt.
Ja, manche Dinge weiß man erst, wenn man sie ausprobiert hat! Darum möchte ich dir den Fliederblütensirup auch wärmsten empfehlen, selbst wenn du keine Macarons backen magst.
Er schmeckt schon allein in einer Schorle total lecker. Also, unbedingt ausprobieren, es droht Suchtgefahr!!!
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Ok, du könntest deine Macaron-Schalen mit dem Fliederblütensirup tränken aber besser geht es, wenn du ihn nun weiter zu dieser Ganache verarbeitest. Zumindest teilweise und den Rest genießt du am besten als Schorle.
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Gerade ist mir mal wieder bewusst geworden, warum Macarons einfach nicht so populär sind wie Cupcakes oder Muffins.
Es dauert echt lange bis sie fertig sind und man sie zum Kaffee oder Tee genießen kann, seufz**.
Und dann hat der liebe Gott auch noch die Hürde der italienischen Meringe und der Macaronage eingebaut.
Aber ich werde nicht müde, dir davon zu berichten, bis es auch beim Letzten klappt.
Wie oben schon erwähnt habe ich Mandeln, Puderzucker und Eiweiß im Blitzhacker zu einer Paste püriert.
– Mit einem Gummispatel fein säuberlich ausgekratzt und in eine Schüssel umgefüllt.
– Den Zuckersirup gekocht und in den aufgeschlagenen Eischnee laufen gelassen.
Ich hatte noch einen Rest lila Farbpaste zum Färben. Das Ergebnis war mir aber zu lasch und ich habe noch mit etwas blauem und rotem Farbpulver nachgeholfen.
Und dann hatte ich mal wieder vor lauter Fotografieren und so die gesamte Meringe auf einmal zur Mandelpaste gegeben.
Eine ganz schöne Schmiererei war das und ich musste den Teig ganz schön bearbeiten, damit er glatt wird.
Was wieder einmal der Beweis dafür ist, wie robust die italienische Meringe eigentlich ist.
Besser ist es, du arbeitest die Meringe in 2 Portionen in die Mandelpaste ein!
Wenn der Teig zäh vom Spatel fließt ist er bereit in den Spritzbeutel gefüllt zu werden.
Spritze nun gleichmäßige Tupfen auf ein mit Backpapier oder Backmatte belegtes Backblech. Lass die Tupfen antrocknen, bis sich eine lederartige Haut auf ihnen gebildet hat.
Nach dem Backen abkühlen lassen und nach Größe sortieren.
Die Fliederblüten-Ganache trägst du am besten mit einem weiteren Spritzbeutel auf. Wenn die Ganache zu fest sein sollte, nimm sie rechtzeitig aus dem Kühlschrank und rühre sie etwas auf.
Die zusammengesetzten Macarons müssen jetzt noch in einer luftdicht verschließenden Dose über Nacht im Kühlschrank „reifen“.
Bevor du sie dann genießt, nimm sie gute 30-60 Minuten vorher aus dem Kühlschrank, damit die Raumtemperatur annehmen können. So schmecken sie am besten.
Auf auf in die Natur und Fliederblüten sammeln aber nur die Leckersten lilafarbenen.
Viel Spaß beim kreativ Sein,
Nico
Lieber Nico,
ich bin mal wieder auf deiner Seite unterwegs, um mich auf ein Großprojekt in macaronform vorzubereiten.
Der Tipp zur Mandelpaste klingt ja super.
Jetzt frage ich mich nur: mixt man die Paste dann erst kurz vor Verwendung im Blitzhacker? Also wenn die Meringue schon fertig ist? Denn sonst soll das Eiweiß doch erst noch nicht untergerührt werden. Oder hast du die Paste trotzdem schon vor der Herstellung der Meringue vorbereitet?
Danke dir!
Liebe Grüße
Anna
Hallo Anna,
genau, die Zutaten sind alle abgewogen und der Eischnee ist bereit aufgeschlagen zu werden. Dann habe ich die Paste gemacht und erst dann den Zuckersirup gekocht. Es sind ja nur wenige Minuten, bis der Sirup gekocht und der Eischnee aufgeschlagen ist. Zu lange darf es natürlich nicht dauern, da die Paste zu trocknen beginnt und das ist dann nicht wirklich gut.
Aber ansonsten klappt es gut und man könnte die Methode auch „Macarons für Faule“ nennen. :-)
In jedem Fall wünsche ich dir viel Erfolg für dein Großprojekt!
LG; Nico
Danke für deine schnelle Antwort, Nico.
Ich musste leider feststellen, dass der Blitzhacker, den ich grad heir habe, viel zu klein ist, um die Paste darin zuzubereiten. Also habe ich doch wieder gesiebt. Naja, in Zukunft vielleicht einmal.
Ich habe vorhin ein paar große Herzen gemacht, wie du sie mal zum Valentinstag hattest. Leider ist auch meine Macaronage etwas zu fest geraten (an der Temperatur kann es aber nciht gelegen haben. Es waren punktgenau 118 Grad). Sie sit ein kleines bisschen besser vralufen als bei deinen Herzen aber eine Glatte Oberfläche gabe es bei mir auch nicht. Schade.
Und ich muss mir dringend diese Pulverfarben besorgen, die du verwendest. Ich habe ewig viel Farbpaste untergerührt und die Macarons sind trotzdem nur dunkelrosa geworden. Wahrscheinlich hat die Paste meine Macaronage verändert, vermute ich.
Ich habe jedenfalls vor, zum 80. Geburtstag meiner Omi 80 Macarons zu backen. Oder 160, weil mein Großpapa auch 80 geworden ist. Mal sehen. Es sollen am liebsten auch 8 verschiedene Sorten werden.
Bestimmt werde ich mich in den nächsten drei Wochen nochmal melden im Rahmen dieses Projekts. ;-) Zumindest aber Rezepte stöbern. (Deinen Frühstücksquark aus dem neuesten Post muss ich morgen auch direkt nachbasteln. Klingt sehr lecker!)
LG
Anna
Hallo Nico
vielen Dank für das tolle Rezept vom Fliedersirup (habe den gerade heute Abend auch gemacht) und deine Macarons sehen einfach jedesmal toll aus … hhmmm da muss man die einfach nachbacken :D ! Ich verfolge schon seit längerem deine Seite und deinen Blog und bin immer wieder über deine neuen Ideen begeistert. Nun habe ich aber etwas recheriert, da ich als gelernte Drogistin schon gehört habe, dass diese Pflanze nicht ganz ungefährlich ist. Entsprechend solltest du vielleicht besser eine Info beim Rezept vermerken: Den Sirup sollte man unbedingt 20 Minuten bei mindestens 80 Grad kochen, da das Gift der Fliederblüten erst dann zerfällt !!!
Ich denke das wäre doch wichtig obwohl die Menge des Giftes gerade in den Blüten nicht so gross ist aber trotzdem bei empfindlichen Meschen eine Reation (Durchfall, Bauchschmerzen) auslösen kann. Gerade wenn man den Sirup deines Rezeptes nicht nur für Macarons verwendet. Unteraderem findest du hier noch weitere genauere Infos betr. den Fliederblüten.
http://www.pflanzenkunde.net/pflanzen/straeucher/fliedersirup-giftig.html
http://www.helpster.de/flieder-giftig-fuer-menschen-das-sollten-sie-beachten_118071
Ich freue mich jetzt schon auf diese Fliedermacarons sobald mein Sirup fertig ist (natürlich genügend lang gekocht ;) )
liebe Grüsse aus der Schweiz
Gabi
Liebe Gabi, vielen Dank für den wertvollen Hinweis. Bisher habe ich bei mir Gott sei Dank noch keine Vergiftungserscheinungen feststellen.
Aber wer empfindlich ist, sollte den gefiltert Sirup einfach 20 Minuten köcheln lassen.
Liebe Grüße in die Schweiz,
Nico