
Herbstzeit ist Wildzeit und so hatte ich mir vorgenommen, meine lieben Freunde einzuladen und für sie ein köstliches Wildgericht zu kochen.
Der Klassiker als Garnitur zu Wildgerichten ist eine mit Preiselbeeren gefüllte Birnenhälfte.

Macarons mit Preiselbeeren und Birne.
Vom Geschmack einer Dosenbirne und überzuckerten Preiselbeeren, die wahrscheinlich noch mit Cranberries gestreckt wurden, bin ich ehrlich gesagt noch nie überzeugt gewesen und habe sie auch immer liegen gelassen.
Es wurde also Zeit, diese Garnitur so umzuwandeln, dass ich sie meinen lieben Freunden mit gutem Gewissen anbieten konnte.
Es gab einen Rehrücken mit Orange-Thymian-Kruste, Kürbis-Selleriepüree und einer genialen Soße mit dunkler Kuvertüre und Kaffee abgeschmeckt.
Aber darum geht es hier ja gar nicht, sondern um die Macarons, die ich dazu serviert hatte.
Und die schmecken durchaus auch solo.
Die Konfitüre bekommt durch Kardamom und Vanille noch einen besonderen Kick. Ich möchte sie dir sehr ans Herz legen.
Preiselbeeren-Birne-Konfitüre
Portionen | für ca. 40-50 Macarons |
Zubereitungszeit | 30 Minuten |
Zutaten
- 250g Preiselbeeren (frisch oder TK)
- 1 Birne (ca. 250 Gramm)
- 230g Gelierzucker (2:1)
- 1 Teelöffel gemahlener Kardamom
- 1/4 Vanilleschote
Bemerkung
Die Konfitüre schmeckt natürlich nicht nur in Macarons und zu Wildgerichten. Du kannst sie auch zum Frühstück genießen.
In Macarons und zu einem Wildgericht kommt sie aber richtig gut!
Zubereitung
Seit Längerem mache ich mir über das Färben der Macarons Gedanken.
Ist es doch so, dass Lebensmittelfarben Azofarbstoffe enthalten können, die im Verdacht stehen krebsauslösend zu sein.
Auf der Suche nach färbenden Alternativen hatte ich mir ein paar natürliche Lebensmittelfarben der „Rosenheimer Gourmet Manufaktur“ bestellt.
Sie werden aus Früchten, Blumen oder Gemüse gewonnen, so wie das Rot, mit dem ich die Preiselbeer-Macarons gefärbt hatte. Es besteht aus Roter Beete und schmeckt erstaunlicherweise nicht danach. So ist schon mal gewährleistet, dass die Macarons nicht nach Roter Beete schmecken.
Der französischen Meringe habe ich beim Aufschlagen also das Rote Beete Pulver zugegeben.

natürlicher Lebensmittelfarbstoff aus Roter Beete.
Das Ergebnis war jetzt kein knalliges Rot aber das habe ich auch nicht erwartet. Es ist eher ein lila-roter Farbton. Es war allerdings der gesamte Inhalt des Röhrchens nötig, um die Farbe zu erhalten.
Ich habe mir aber gedacht, dass er ganz gut zu den Macarons passen könnte.

Die gefärbte Meringe…

Der fertige Macaron-Teig.
In aufgespritztem Zustand sehen die Macarons-Tupfen schon mal ganz gut aus. Mal sehen, wie es nach dem Backen ausschaut.

Macaron-Tupfen aufspritzen.
Ich starrte also gebannt in den Backofen, um zu sehen, was passiert. Nach ca. fünf Minuten bildeten sich schon mal schöne Füßchen, prima.
Leider verfärbten sich die Macarons auf der Zielgeraden in einen bräunlichen Farbton. Eine Minute, bevor ich sie aus dem Backofen nehmen wollte.
Für das zweite Blech hatte ich mir überlegt, die Temperatur herunter zu regeln, nachdem sich die Füßchen gebildet hatten, auf ca 130 C° und dann 3-4 Minuten länger zu backen.
Wie du auf dem Bild sehen kannst, hat es ganz gut funktioniert. Die Macarons auf der rechten Seite haben ihre schöne Farbe behalten.

Die Macaron-Schalen nach dem Backen.
Das Problem ist halt, dass bei zu niedriger Temperatur die Gefahr besteht, dass die Macaron-Tupfen nicht richtig durchbacken und sich nur ein kleines bis gar kein Füßchen bildet.
Es fehlt der nötige innere Druck, um die Macarons anzuheben.
Wenn es auch etwas umständlich ist, die Temperatur nach unten zu regeln, nachdem sich die Füßchen gebildet haben, so können natürliche Lebensmittelfarben durchaus funktionieren.
Ich möchte meine Experimente damit in jedem Fall fortsetzen.
Wenn du einen Tipp für natürliche Lebensmittelfarben hast, freue ich mich, wenn du dafür einen Kommentar hinterlässt.

Ein gemeinsames Essen mit Freunden … herrlich.
Mein Essen und die Macarons dazu kamen sehr gut an. Zumindest haben alle schon für das nächste Mal zugesagt.
Als Dessert gab es übrigens eine Macarons-Torte mit Mandelcreme.
Wie ich sie gemacht habe und was dabei schief gelaufen ist, erzähle ich dir beim nächsten Mal …
Viel Spaß beim kreativ Sein,
Nico
Hallo, Nico,
es freut mich, dass Du Dir Gedanken zu natürlichen Lebensmittelfarben gemacht hast. Einer der Gründe für mich, Macarons nicht zu essen, sind die bunten, „giftigen“ Farben, in denen sie meistens angeboten werden.
Auch wegen des vielen benötigten Zuckers wären Macarons nichts für mich, und trotzdem reizen mich die kleinen Dinger ungemein, obwohl es noch so viele andere schönen Dinge zum Backen gibt. Nur kann man bei Macarons nicht einfach die Hälfte des Zuckers weglassen, wie ich es sonst so bei Backrezepten mache. Ich versuche es aber gerade mit Palmzucker (die etwas günstigere Variante zum Kokosblütenzucker, welcher Teig auch noch sehr braun färbt – sollte es nicht etwa gewollt sein…).
So, nun zum Thema natürliche Farben:
– auf dem Plan stehen bei mir noch: rote Bete pulverisiert (danke für Deine Fotos zum Teig-Ergebnis hier)
– Himbeerpulver (hattest Du ja schon ausprobiert….)
– Kurkuma (für Gelb), Safran färbt viel zu schwach.
– Matcha-Tee (für Grün) – interessant wären hier auch Macarons aus Kürbiskernmehl (gibt es erschwinglich von Puda)
– Holunder (für bläulich-Lila), ob das Färben mit getrockneten, pulverisierten Holunderbeeren klappt, bleibt zumindest noch bis zum Herbst abzuwarten :-)
Ich finde das von Dir fotografierte Braungelbe (eigtl. Orange?) beim zu langen Rote-Bete-Teig-Backen übrigens sehr schön! Ich finde, die Gewissheit, dass es Natur ist, macht das Reinbeißen in blass gefärbte Macarons umso genussvoller.
Gruß,
Tanja