
Eine Kokosnuss ist eine wirklich harte Nuss…
So ging es mir im wahrsten Sinne des Wortes auch, als ich mir in den Kopf gesetzt habe, aus Kokosraspeln Macarons zu backen.

Macarons aus Kokosraspeln.
Angefangen hat es damit, dass ich ein paar Pfirsiche geschenkt bekommen hatte und mir sofort überlegte, wie kann ich die zu einer Füllung für Macarons verarbeiten.
Die Lösung war relativ schnell gefunden, eine Pfirsichcreme sollte es werden, gebunden mit Ei und Kuvertüre.
Irgendwie war ich der Meinung, dass Kokosnuss unheimlich gut zu Pfirsichen passt und nahm mir vor, daraus Macarons zu backen…

Kokos-Macarons mit Pfirsichcreme.
Sollten dies deine ersten Macarons werden, so möchte ich dir gleich zu Anfang davon abraten, gerade diese zu backen, ich wäre dabei fast Wahnsinnig geworden und ich möchte nicht, dass du aus lauter Frust die Freude am Backen verlierst.
Für alle Macaron „Beginner“ schlage ich deshalb erst einmal das Grundrezept für Macarons vor, die Pfirsichcreme schmeckt auch in „normalen“ Macarons.
Das wichtigste bei diesem Rezept ist, du brauchst Zeit, Geduld und du musst deinen Ofen echt „kennen„.
Die Backtemperatur ist entscheidend, wenn diese Macarons gelingen sollen.
Meine ersten Kokos-Macarons kamen so aus dem Backofen…

Kokos-Macarons der 1. Versuch.
2 Wochen und 20 Backbleche später sahen sie dann schon anders aus…

I … 20 Backbleche später sehen sie doch schon ziemlich gut aus.
Ich wollte schon gerne, dass die Macarons mit Kokosnussgeschmack auch so aussehen wie Macarons, muss allerdings zugeben, dass das nur Teilweise gelingt.
Viel wichtiger wie die Optik ist aber der Geschmack und der ist oberlecker.
Am Anfang dachte ich mir, tausch ich einfach einen Teil der gemahlenen Mandeln durch Kokosraspeln aus, also ganz einfach halbe halbe gemacht und den Teig zusammen gerührt und gebacken.
Wie auf dem Bild oben zu sehen, war das ein Schuss in den Ofen.
Es viel mir jedoch auf, dass die Macarons besser wurden, je länger sie an der Luft trockneten.
Lange rede kurzer Sinn, ich habe letztendlich die aufgespritzten Macarons für 2 Stunden an der Luft trocknen lassen und war schon recht zufrieden mit dem Ergebnis.
Das meine ich mit „Geduld und Zeit“.
Da sich die Macarons beim backen immer so aufgewölbt haben, dachte ich mir, vielleicht ist der Ofen zu heiß für diese Sorte und habe die Temperatur letztendlich bis auf 140°C gesenkt und die Backzeit verlängert.
In den Kokosraspeln ist nämlich noch einiges an Restfeuchte und der austretende Wasserdampf bläht die Macarons auf.
Meine Theorie dazu ist, Temperatur runter, Wasser braucht länger um zu verdampfen, Oberfläche der Macarons ist aber vorher schon so trocken und fest, dass sie nicht mehr aufgewölbt wird und sich der Wasserdampf einen anderen Weg sucht, links, rechts, Vorne, Hinten, egal Hauptsache es funktioniert.
Einziger Wermutstropfen, es bilden sich leider keine stark ausgeprägten „Füßchen“ aber wie gesagt, der Geschmack steht hier ganz klar im Vordergrund.
Positiver Nebeneffekt, durch die geringere Temperatur bleiben die Macarons schön hell, fast weiß.

Kokos-Macarons mit Zartbitter-Ganache
Ich habe dann nochmals mit dem Rezept experimentiert und den Anteil der Kokosraspel verringert.
Wenn man den Kokosanteil aber noch weiter reduziert, kommt der Geschmack nicht mehr durch und ich würde mich nicht getrauen, diese Macarons dann noch Kokos-Macarons zu nennen.
Die dem Rezept entnommenen Kokosraspel habe ich dann einfach nach dem backen als Garnitur auf die Macarons gestreut.
Eiweiß mit etwas Puderzucker verrührt, eingepinselt und darüber gestreut.
Sieht gut aus und gibt nochmals zusätzlichen Geschmack.
Was gibt es noch zu beachten?
Wenn du den Macaron-Teig herstellst, empfehle ich immer, die Mandeln und den Puderzucker im Blitzhacker zu mahlen und anschließend zu sieben, damit keine groben Stücke die feinen Macarons zerstören.
Bei diesem Rezept kommen die Zutaten auch in den Blitzhacker aber nicht nur um sie fein zu mahlen, sondern um sie auch richtig gut zu vermischen.
Die Kokosraspel sind etwas widerspenstig und lassen sich nur schwer vermahlen.
Wenn du die Mischung durchgesiebt hast, bleiben relativ viele Raspeln im Sieb hängen.
Gib sie, so wie sie sind, zur Mandel-Puderzucker-Mischung zurück.
Wie gesagt, das Mahlen und Sieben dient dazu, die Zutaten so gut wie möglich zu vermengen und eine möglichst lockere Mischung zu haben.
Dadurch lässt sich der Eischnee besser unterheben und alle Zutaten sind möglichst gleichmäßig verteilt.
Das gilt im Übrigen auch für normale Macarons, wenn die Mandeln und der Puderzucker nicht richtig gemischt sind, bilden sich im Macaron-Teig „Nester“ und diese verursachen nachher beim backen, dass die Macarons aufplatzen.
Jetzt kommt aber der letzte Hinweis, bevor das Rezept für die Kokos-Macarons kommt…
Leider halten sich diese Macarons nicht besonders lange.
Die Kokosraspel nehmen scheinbar keine oder kaum Feuchtigkeit auf, sodass die gefüllten Macarons relativ schnell durch weichen.
Bei mir haben sie mit der Pfirsichcreme gerade einen Tag gehalten und mit einer aufgeschlagenen Ganache 3 Tage.
Wahrscheinlich gibt es deswegen noch keinen „Kokosriegel“ mit Fruchtfüllung oder ähnlich…
Es empfiehlt sich also, für diese Macarons eine festere, trockenere Füllung zu verwenden.
[gmc_recipe 2945]
Mein Tipp: Alle Ganache aus dunkler Kuvertüre sollten gut funktionieren.
Ich habe für diese Macarons die ganz normalen Kokosraspel aus der Backabteilung des Supermarkts verwendet.
Wenn es jemand gibt, der weiß ob es noch bessere, feinere gibt, der darf gerne einen Kommentar hinterlassen, dass hilft uns allen weiter.
Jetzt wünsche ich noch ganz viel Spaß beim kreativ Sein
Nico
Hallöchen, würde Kokosnussmehl auch funktionieren?
Hallo Monika,
aufgrund der anderen Konsistenz und Beschaffenheit funktioniert Kokosmehl nicht.
Aber so ist es auch sehr lecker und schwierig genug ;-)
Liebe Grüße, Nico